Sexueller Missbrauch

Es fühlt sich widerlich an. Du magst die Berührungen nicht, aber du bist dir nicht sicher, was du dagegen tun kannst. OB du überhaupt etwas dagegen tun kannst. Und du weißt auch nicht, mit wem du darüber sprechen kannst oder wen um Hilfe bitten… es ist so peinlich. So unangenehm. … Was sollst du nur tun?

Alle Mädchen und Jungen kennen es, von anderen Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen blöd angequatscht, erpresst, begrapscht oder mit peinlichen Sprüchen beschimpft zu werden. Einige kennen auch eklige Anmachen per Handy, über die Spielkonsole oder den Computer. Nicht selten werden einzelne Kinder sogar von einer Gruppe oder Bande sexuell belästigt. Was angeblich Spaß sein soll, ist für Betroffene gar nicht lustig. Mädchen und Jungen wissen in diesen Situationen oft nicht, was sie tun sollen. Einige ziehen sich zurück, andere tun cool oder platzen vor Wut.

Als sexueller Missbrauch gelten ALLE sexuellen Handlungen, die an Kindern und Jugendlichen, die sich nicht wehren können, gegen ihren Willen verübt werden.

Damit ist gemeint, dass man mit Worten oder Taten bedrängt oder belästigt wird, z.B. wenn ihr über die eigene Sexualität ausgefragt werdet, Täter*innen euch von eigenen sexuellen Handlungen erzählen, pornografische Bilder oder Filme zeigen oder euch gegen den Willen anfassen oder streicheln. Das ist in jedem Fall strafbar.
Der sexuelle Missbrauch kann so weit gehen, dass die Täter*innen einen an intimen Körperstellen anfassen, sich vor einem entblößen, zu sexuellen Handlungen überreden oder sogar zu Geschlechtsverkehr zwingen. Das ist unbedingt strafbar – unabhängig davon, wer es tut oder was als „Erklärung“ dient.

Dein Recht, vor sexueller Gewalt geschützt zu werden

Dein Körper gehört Dir. Du allein bestimmst über ihn. Du kannst selbst entscheiden, welche körperlichen Berührungen du zulässt und welche nicht, auch in der Familie oder bei Bekannten.
Wenn dich jemand gegen deinen Willen anfasst oder dich zu sexuellen Handlungen zwingt, missbraucht er dich. Dann sag "nein", geh weg und sprich darüber – solange, bis du jemanden findest, der dir glaubt und dir hilft, dich zu wehren.
Auch Blicke und Worte können verletzen. Missbrauch kann verschieden aussehen. Wenn dich jemand zu irgendwelchen Handlungen zwingen möchte, bei denen du ein unangenehmes Gefühl hast, Wehr dich und sag "nein". Du kannst dabei laut und unfreundlich werden. Sprich darüber mit einem anderen oder schau mal den Text von der Zartbitter Köln e.V. - Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen Seite, vielleicht kannst du die Texte kombinieren.

Was ist sexueller Missbrauch und wie kannst du dich davor schützen?

Ihr solltet wissen, dass sexuelle Gewalt Jungen sowie Mädchen widerfahren kann. Täter*innen sind hauptsächlich männlich und erwachsen, aber auch Frauen oder Jugendliche können Täter und Täterinnen werden.
Die Absicht kann man ihnen nicht ansehen. Sie sind oft bekannte und vertraute Menschen und nur selten Fremde. Das können Trainer*innen im Sportverein, gute Bekannte oder sogar Eltern sein.
Missbrauch erkennt ihr an komischen Gefühlen, die durch das übergriffige Verhalten der Täter*innen bei euch ausgelöst werden. Daher ist es wichtig euren Gefühlen zu vertrauen.
Du alleine hast das Recht zu entscheiden, welche körperlichen Berührungen du zulässt und was du von dir preis gibst und was nicht; auch gegenüber Familienmitgliedern oder vermeintlich guten Bekannten.
Lass dich nicht mit teuren Geschenken locken oder erpressen. Wenn dich jemand zu sexuellen Handlungen zwingt oder dich ausfragen möchte, dann wehr dich und sag "nein", geh weg;
Sprich mit jemanden darüber dem du vertraust oder wende dich an die Fachleute, die dir helfen können.
Behalte kein Geheimnis für dich, bei dem du ein schlechtes Gefühl hast

Wie Täter*innen vorgehen

Die Täter haben meist üble Tricks, um Mädchen und Jungs zum Schweigen zu bringen. Sie bedrohen, versprechen und lügen – alles, damit die Betroffenen sich niemandem anvertrauen. Falls du, eine Freundin oder ein Freund hast der betroffen ist, könnte es sehr hilfreich sein, wenn du/ihr die Tricks von Tätern durchschauen könnt. Genauere Informationen erhaltet ihr hier sind die Vorgehensweisen und Strategien der Täter und Täterinnen.

Ihr habt ein Recht euch kostenfrei beraten und helfen zulassen auch ohne die Erlaubnis eurer Eltern.

Anlaufstellen in Neuwied

Diakonie Neuwied
Caritas-Verband Neuwied
Allgemeiner Sozialer Dienst – Stadtjugendamt Neuwied
Polizeidienststelle Neuwied
www.polizei.rlp.de, Telefon: 0261 103 2860
Heilpädagogisches Zentrum
www.htz-neuwied.de/kinderschutzdienst
Kinderschutzbund - Kinderschutzdienst

Angebote um euch stark zu machen:

Selbstbehauptungstrainings:

Angebot des Kinder und Jugendbüros, VHS Neuwied, Katholische Familienbildungsstätte und verschiedene Kampfsportvereine in Neuwied die Selbstbehauptungstrainings anbieten.
Präventionstheater an Schulen „Trau Dich“ , Schulsozialarbeit auch in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro. Auf Anfrage ist eine finanzielle Unterstützung für Schulen möglich.

Hier findest du sofort Hilfe:

Nummer gegen Kummer: Hier könnt ihr euch montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr anonym an die kostenlose Telefonnummer 116111 wenden und dort beraten lassen.
hilfe-portal-missbrauch.de: Hier findet ihr Kontakte in eurer Nähe, die euch unterstützen können. Beispielsweise Beratungsstellen oder spezialisierte Rechtsanwählt*innen. Außerdem könnt ihr euch online oder telefonisch beraten lassen.
Telefonzeiten: Mo., Mi., Fr.: 9.00 bis 14.00 Uhr
Di., Do.: 15.00 bis 20.00 Uhr
Telefonnummer: 0800 22 55 530

Hier findest du noch mehr Unterstützung: