Caritas Neuwied – Fachdienst: Sucht –Prävention, Beratung & Therapie-

Sucht bedeutet, das ständige Verlangen zu haben etwas zu tun, ohne darauf verzichten zu können. Somit entwickeln sich Suchterkrankungen häufig aus unangenehmen, schwierigen oder als unlösbar erlebten individuellen Situationen und werden als Lösungen für diese eingesetzt, wenn andere Strategien nicht als hilfreich empfunden werden. Sucht begegnet uns täglich im Alltag (Alkohol, Drogen, Spielsucht, Essstörungen, usw.). Wer süchtig ist, hat einen Anspruch auf Hilfe, da Suchterkrankungen in Deutschland als Krankheitsbild anerkannt sind. Die meisten Menschen können ihre Gewohnheiten nicht alleine ändern. Oft ist ihnen ihre Suchterkrankung auch nicht bewusst. Um Hilfe zu erhalten muss man nicht immer selbst betroffen sein, sondern kann diese auch aus Sorgen um Familienmitglieder oder Freunde in Anspruch nehmen. Diese Hilfe wird vor allem aus dem Aspekt heraus angeboten, dass eine Suchterkrankung nicht nur die konsumierende oder verhaltensauffällige Person betrifft, sondern sich zudem auf das gesamte Umfeld auswirken kann. Somit können Informationen über die vorliegende Sucht und Ideen für den persönlichen Umgang eine Hilfestellung für die Betroffenen und Angehörigen darstellen.

Neben der Suchtberatung leistet das Feld der Suchtprävention einen Beitrag zur Gesundheitsförderung. In Projekten informieren wir über die Ursachen einer Suchtentwicklung und bieten die Möglichkeit das eigene Konsumverhalten zu reflektieren. Riskantes Konsumverhalten frühzeitig zu erkennen, bietet die Chance sich zeitnah Unterstützung zu holen und gesunde Alternativen zu entwickeln. Die Förderung von sozialen Kompetenzen (insbesondere der Umgang mit Konflikten und Krisen, Entwicklung von Bewältigungsstrategien, respektvolles Miteinander) ist ein wichtiger Baustein der Suchtprävention.

Da Suchterkrankungen zu den psychischen Erkrankungen zählen, liegt der Fokus der Suchtprävention zudem darin, auch Themen der psychischen Gesundheit in den Blick zu nehmen und darüber aufzuklären. Laut WHO ist jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens von einer psychischen Krankheit betroffen. Die meisten Menschen überstehen seelische Krisen und wachsen daran. Alle psychischen Erkrankungen beginnen vor dem 24. Lebensjahr. Das Thema wird von uns durch das Projekt Verrückt? Na und! aufgegriffen und ab der Klassenstufe 9 angeboten.